Am 28.April startete um 11 Uhr morgens der Hermannslauf. Dieser spektakuläre Landschaftslauf führt über die Höhen (und Tiefen) des Teutoburger Waldes vom bekannten Hermannsdenkmal bis zur Sparrenburg oberhalb von Bielefeld. Satte 31,1 Km ist er lang und ist gespickt mit 560 Hm bergauf und 760 Hm bergab. Diese Anstiege haben es in sich. Vier mal gilt es 14% Steigung zu überwinden und dabei geht es meist nur über ausgetretene Treppen den Hang hinauf. Wer nun denkt, dass die Bergabpassagen schön zum Erholen genutzt werden können, sieht sich leider getäuscht. Brutal steil geht es bergab, teilweise auf grobem Schotter, wo man bei jedem Schritt gut aufpassen muss. Oder es geht – wie von Km 17 bis 20 in Oerlinghausen – steil bergab auf Kopfsteinpflaster. Eine Tortur für die Muskulatur und Knochen! Wenn dann alles wehtut, geht es gleich wieder an die längste Steigung bis Km 26 incl. 2 Treppensteilstücken. Zum Glück sind die letzten 4 Km leicht abschüssig, sodass man sich bis ins Ziel retten kann.
Starter beim PSV waren Joan, Jonas und Uli. Während sich die beiden Erstgenannten schon vor Monaten angemeldet hatten, ist Uli kurzfristig für eine krankheitsbedingte Absage eingesprungen. Erst eine Woche vor dem Start hat er für den Lauf zugesagt; mit viel Respekt, denn er war schon vor vielen Jahren dort am Start. „Das Thema „Hermann“ hatte ich eigentlich schon lange nicht mehr auf dem Schirm – zu hart und lang für mich“, sagte er. „Doch Jonas hat mich so bearbeitet, da konnte ich fast nicht nein sagen“.
Die ersten 12 Km sind wir noch gemeinsam gelaufen, dann haben wir Joan vorgeschickt. Auf den folgenden 19 Km hat er uns dann noch mehr als 10 Minuten abgenommen und er kam nach 2:25:06 ins Ziel. Damit erreichte er den 232. Platz und wurde 55. in seiner AK 35. Auch Jonas konnte sich an den Steilstücken etwas von Uli absetzten und er erarbeitete sich ein Polster von gut einer Minute (bis Km 27). Ins Ziel kam er schließlich als 504. insgesamt und 77. seiner AK 30 in der Zeit von 2:35:39. Uli hatte sich in Kenntnis der schweren Strecke noch etwas Kraft für den Zielsprint aufbewahrt. Knapp einen Kilometer vor dem Ziel sah er weit voraus das weiße Egger Trikot seines Vereinskameraden. Die leicht abschüssige Strecke und die frenetisch anfeuernden Zuschauer spornten ihn zusätzlich an. Schritt für Schritt näherte er sich Jonas und konnte ihn tatsächlich noch 100m vor dem Ziel überholen. Den letzten Km lief er in fast unglaublichen 3:52 Min. Seine Zeit von 2:35:34 bescherte ihm den 500. Platz gesamt und den ersten Platz in der AK 70.